…dachte sich zumindest die Kreistagsfraktion unsere Partei und reichte im Regionalentwicklungsausschuss einen Antrag ein, damit die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises (WFG) zwei neue Projekte in Auge fasst.
Die Idee war einerseits, ein zusätzliches Beratungsangebot für kleine und mittelständische Unternehmer*innen im Kreisgebiet zu schaffen, damit diese bei der Planung und Einrichtung von Onlineangebote für Ihre Kund*innen, ob nun die eigene Webseite, Social-Media oder Onlineshops, zu unterstützen. Darüber hinaus sollte aufgezeigt werden wie – auf Basis von Projekten, die bereits im Kreisgebiet bestehen – ein kreisweiter Onlineshop entstehen kann, der perspektivisch allen Händler*innen und Dienstleister*innen im Kreisgebiet offensteht, um provisionsfrei Waren anzubieten.
Leider traf dies weder bei WFG noch bei den anderen Parteien auf »Gegenliebe«. Die WFG führte an, dass es in diesem Bereich bereits gute Angebote gäbe – unser Antrag zeige, diese müssten besser beworben werden. Darüber hinaus würde der Aufbau eines kreisweiten Onlineshops sehr viel Geld und Ressourcen kosten – zu befürchten stünde, dass er sich nicht gegen andere, bestehende Shops durchsetzen könne. Die Angebote der WFG stellen wir nicht zur Disposition – wir vertreten lediglich die Auffassung, dass eine intensivere Betreuung – insbesondere für Unternehmen, die »One-Wo*men-Shows« sind oder aus kleinen Teams bestehen und die nicht auf IT- und PR-Abteilungen bauen können – gerechtfertigt und wichtig ist. Wenn hierfür die WFG (noch) nicht zuständig ist, müsste man vielleicht über die Grundsätze der WFG sprechen. Und natürlich ist der Aufbau von etwas neuem immer ein Risiko – doch exakt das war unser Ziel: Das Risiko für diejenigen im Kreisgebiet durch den Staat tragen zu lassen, die tatsächlich in ihrer Existenz bedroht sind – und die nicht mit Krisenhilfen Gewinne, Boni und Dividenden absichern und dennoch Arbeiter*innen »auf die Straße setzen«.
Die anderen Parteien folgten letzten Endes den Argumenten der WFG; einige stellten sogar die Notwendigkeit in Frage, was wir vor dem Hintergrund des stetig wachsenden Onlinehandels und der Marktmacht von Branchengrößen wir Amazon durchaus fragwürdig finden. Durch die Bank weg gab es wenig Begeisterung dafür, zusätzliche Angebote für die Unternehmer*innen zu schaffen. Eigene Ideen indes, wie man denjenigen unter die Arme greift, die teilweise immer noch auf die »Novemberhilfen« warten, hatten sie jedenfalls auch nicht mitgebracht.