Zum Fahrplanwechsel am 01.01.2021 wurde im Kreis Rendsburg-Eckernförde vieles anders. Der Wechsel änderte nicht nur die Zeiten, sondern auch das zugrundeliegende Planungssystem: So bringt der Bus die Fahrgäste nun öfter zu einem Knotenpunkt, sei es ein Bahnhof oder ein ZOB und die Taktung wurde – teils erheblich – erhöht. Mit den durch den Kreistag inzwischen ergänzten Paketen zur Erweiterung des Angebotes am Abend und am Wochenende kam der ÖPNV im Kreis ein gutes Stück voran.
Viel Kritik erntete die Schülerbeförderung: In einigen Fällen kam es durch den Wegfall des durch die Schulträger organisierten »freigestellten Verkehrs« und durch die systemischen Veränderungen zu einer erheblichen Verlängerung des Schulweges – hinzu kamen einige »Anlaufprobleme«, die ein Wechsel dieser Tragweite mit sich bringen kann. Wenn es um das Wohl der eigenen Kinder geht, erhitzen sich verständlicherweise schnell die Gemüter; doch meldeten sich auch einige Lokalpolitiker mit teilweise übertrieben anmutenden »O-Tönen« zu Wort; die Rede war von (absichtlicher) Kindeswohlgefährdung bis hin zur Androhung von Strafanzeigen. Ob das der richtige Weg einer professionellen Problemlösung ist, mag jede*r selbst bewerten.
Im Regionalentwicklungsausschuss (REA) des Kreises konnte tatsächlich verfolgt werden, wie Probleme konstruktiv angegangen werden. Die Autokraft als Auftragnehmerin hat im REA mehrfach über den Umgang mit den eigenen Problemfeldern berichtet, die Kreisverwaltung hat bestehende Verbesserungspotentiale eruiert und alle Beschwerden bearbeitet und regelmäßig Bericht erstattet. Am Ende stand fest: an einigen Stellen kommen wir mit Optimierungen nicht weiter – insbesondere um die Probleme im Schülerverkehr zu lösen muss die Schülerbeförderungssatzung angepasst werden. Überparteilich war man sich schnell einig – So wurde schlussendlich der zumutbare Weg zur Haltestelle sowie die Gesamtreisezeit und die Anzahl der Umstiege so festgeschrieben, dass sich für die Schüler*innen eine erhebliche Verbesserung einstellt. Auch Vertreter*innen der Kreiselternbeiräte wurden im Ausschuss hierzu angehört.
DIE LINKE hat sich hier insbesondere für eine Deckelung der maximalen Umstiege auch für Schüler*innen ab der Jahrgangsstufe 5 eingesetzt – dies ist dank der eng gefassten Höchstreisezeit sichergestellt.
Einen »Wermutstropfen« brachte der Vorgang dann doch mit sich: Eine politische Mehrheit im Ausschuss dafür, die Beförderungskosten für die Eltern zu senken oder ganz abzuschaffen ist derzeit nicht in Sicht – insofern wurde die Chance verpasst, im Zuge der Anpassung auch an dieser Stelle für Entlastung zu sorgen. Einzig die Sozialdemokraten haben dies nochmals thematisiert.
DIE LINKE steht für einen ÖPNV, der eine echte Alternative zum PKW ist – fahrscheinlos und klimafreundlich – und zwar nicht nur für Schüler*innen, sondern: Vor Ort, für alle!